BESSLICHERIMKERHONIG

Ob nun Bio drauf steht oder nicht, deutscher Honig ist die reinste Form der Natur. Absolut nichts darf der Imker in Deutschland laut Gesetz vor und nach der Ernte hinzufügen oder entfernen. Die Bienenwohnungen und damit die Sammelstelle für den Honig müssen hygienisch einwandfrei sein und die "Weiterverarbeitung" erschöpft sich bei uns mit umrühren und in Gläser füllen.‬


‪Die Zertifizierung mit dem EU-Bio-Siegel ist für eine Kleinimkerei recht teuer. Viele der Auflagen und Bestimmungen sind für uns naturnahe Imker eh eine absolute Selbstverständlichkeit (wir genießen unseren Honig schließlich auch selbst gerne naturrein und ohne jegliche Rückstände und Verunreinigungen), andere wiederum sind nicht wirklich hilfreich. Bei aller Bürokratie die damit verbunden ist, bleibt letztlich einer der entscheidensten Faktoren unbeachtet: Wie um alles in der Welt kann ein Bio-Siegel dafür sorgen, dass die Bienen nicht doch an Gen-Pflanzen naschen oder mit ausgebrachten Umweltgiften auf den Feldern in Berührung kommen? Hier tragen unsere Kleingärtner und Landwirte vor Ort eine sehr große Mitverantwortung.‬


‪Um dem Rechnung zu tragen sind daher auch die Bestimmungen zur Erlangung des EU-Biosiegels, z.B. hinsichtlich der möglichen ungewollten Kontamination mit Genpflanzenbestandteilen (z.B. den Pollen im Honig), nicht ganz so strikt gefasst wie es der Verbraucher wohl eigentlich erwarten würde.‬


‪Bitte korrigieren Sie mich falls ich mich irre:‬

‪Für das Bio-Siegel der EU ist eine ungewollte Kontaminierung mit genmanipuliertem Pflanzengut bis zu einer Menge von 0,9% toleriert. Der Pollenanteil im Honig beträgt 0,1% bis 0,5%. Demnach könnten unsere Bienen sogar rein theoretisch ausschließlich Genpflanzen abernten und der entstehende Honig würde dennoch dem Bio-Siegel genügen.‬


HONIG = BIO ODER WAS?

Dem entsprechend resigniert auch die Stiftung-Warentest:‬

‪Zitat:‬

‪"Eine von vielen Verbrauchern gewünschte Wahlfreiheit für (Gen)-freie Produkte ist bei Honig allerdings aufgrund der unterschiedlich interpretierten Kennzeichnungsvorschriften nicht gegeben. ‬

‪Doch unabhängig davon: Selbst wenn alle Pollen im Honig von gentechnisch veränderten Pflanzen stammen würden, müsste der Honig nicht entsprechend gekennzeichnet werden, weil Pollen nicht zu den GVO im Sinne des Gentechnikgesetzes gerechnet werden – so das Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt (Oder) vom 8. Mai 2007."‬

‪Zitat-Ende‬



‪Man sollte also das Bio-Siegel am Honigglas als das ansehen was es nunmal ist, ein reines Marketinginstrument um evtl. nochmal 2-3 Euro mehr pro Glas verdienen zu können. Den wertvolleren Honig garantiert es Ihnen indes definitiv nicht.‬


‪Aber wir alle gemeinsam können trotzdem etwas sehr wichtiges tun und Wertschätzung für unsere heimische Natur signalisieren. Besuchen Sie die Bauernhöfe, sprechen sie mit den Landwirten, fragen Sie nach deren Pflanzenschutz und Saatgut und benutzen Sie keine chemischen Keulen im eigenen Garten.‬


‪Eine interessante Information der Stiftung Warentest zu diesem speziellen Thema (neben dem obigen Zitat) finden Sie übrigens hier.‬



‪Gemeinsam unsere Natur erhalten!‬



‪A K T U E L L ++++ 6.9.2011 ++++ Ein Tag zum feiern! ++++ ‪A K T U E L L


‪Der Europäische Gerichtshof EuGH hat entschieden:‬


1. ‪Pollen aus GVO-Pflanzen ist selbst kein GVO (GenVeränderterOrganismus)‬


2. aber Pollen ist jetzt "Zutat" in Honig‬


3. Lebens- und Futtermittel die GENveränderte Zutaten enthalten, bedürfen der gesonderten Zulassung für den Verkauf.‬


‪Folge: ‬

- Alle Honige die auch nur Spuren von GEN-Pollen enthalten, müssen eine Zulassung zum Vertrieb beantragen.‬

- ‪Honige aus den wichtigsten Importländern enthalten bereits heute GEN-Pollen und müssen jetzt erst mal aus den Regalen.‬

- ‪Imker deren Ernte durch GVO-Anbau "verseucht" worden ist, müssen entschädigt werden.‬

- ‪Der Anbau von GVO in Deutschland wird damit nochmals massiv erschwert.‬